Keine Ahnung, für mich ist das ein Nebenerwerb. Ich arbeite mehr als Ingenieurbüro im OEM-Beratermarkt für Motorenentwicklung. Die Rennsportsache mache ich zum Spaß, verdient habe ich dabei nichts, das ist eher ein Verlustgeschäft. Wenn ich zum Beispiel 4 Werkzeuge a 300 Euro für verschiedene Ventilsitzkonturen brauche, die ich aus Überlegungen und Berechnungen abgeleitet habe (1k), dann einen Kopf für 400 Euro präpariere und dann 6 Stunden an der Fließbank und der Auswertung verbracht habe kostet mich ein simples, aber sehr gutes Ventilsitzdesign 3400 Euro, das kann ich dann auch nur für einen bestimmten Kanal verwenden. Da habe ich noch keinen Kanal entwickelt.
Klar kann man einfach irgendwas machen, wie es so viele in dem Markt machen, aber dazu ist mir meine Zeit zu schade. Wenn ich was mache, dann bekommt das meinen Stempel aufgedrückt: individuell, höchste Qualität und konkurrenzlos. Ich habe erst Anfang des Jahres einen Civic-K20 Kunden aus Kanada/Toronto von einem lokalen Top-Tuner übernommen, fertig abgestimmt 225 PS am Rad.
Hab insgesamt 22 Stunden in die Motorabstimmung (Anmerkung, Honda iVTEC hat bis zu 24 Kennfelder statt 2'en beim C20XE) gesteckt (für lächerliche 600 Euro und Aufkleber auf dem Fahrzeug), aber der fährt damit eine Bestzeit nach der anderen, nicht weil der Motor jetzt mehr Leistung hätte, hat er nicht. Nur weil der Motor sich jetzt so anfühlt wie ein Schuh. Ich habe seine Fahrweise studiert, das Ansprechverhalten des Motors darauf abgestimmt und die Abstimmung dahin gehend verfeinert. Der reagiert jetzt extrem fein ansprechend. Der Fahrer kann jetzt direkt im Grenzbereich des Fahrwerks das Gas modulieren, im Ergebnis über 1,5 s auf einer 1:22 min Rundenzeit schneller als zuvor.
Und was in der Folge noch passierte, jetzt hat der Fahrer dabei gelernt sein Fahrwerk und Reifen noch besser auszulegen. Die Karre wurde dadurch nochmals 0,5 s schneller. Der hat inzwischen soviel Grip, dass die OE Radaufnahmen hinten regelmäßig brechen.
Jetzt möchte er von mir einen Motor mit 290 statt 255 PS, den wir gerade aufbauen. Dabei verdiene ich keinen Cent, mach nur Werbung dafür, gehe ich einen Tag zum OE Kunden komm ich mit 1000 Euro heim. Rennsport rentiert sich in der Hobbyliga 0,0, aber es ist ein Schritt den man macht um weiter zu kommen. Ich bin inzwischen in der GT3-Gruppe in Langstrecken und 24 Stunden Rennen angekommen (500-800 PS, Ferrari, Aston Martin, GM, Porsche, ...), da kostet die Entwicklung (Berechnung, Konstruktion, Prototyp, Motorversuch auf Prüfstand) mancher Motoren ein Haus im Gegenwert, da ist eher was verdient.