Corsa A swingin ex 1.2i - EZ 12/92 - "Willi"

Hier ist Platz für eure Facelift-Modelle
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Michi
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Re: Corsa A swingin ex 1.2i - EZ 12/92 - "Willi"

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Aus dem Tagebucheintrag von buresdynamics.com (Original-Artikel)

16.07.2016
Instandsetzungsarbeiten - Teil 2

Weiter gehts mit der Instandsetzung. Ein Haufen Einzelteile wird getauscht, eine neue Frontschürze wird vorbereitet, ein neuer Achsschenkel lackiert und so weiter. Die Zeit vergeht wie immer im Flug, es gibt genug zu tun.
Dem Anschein nach hat das linke Gewinde-Federbein nichts abbekommen. Ich habe es schon eingepackt und schicke es morgen zur Kontrolle zu H&R. Der Dämpfer hinten hatte keinen Kontakt.

Investierte Zeit: 7.00 Stunden

Fotos

Lufteinlässe für Bremskühlung
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Wie praktisch, dass ich erst vor gut einer Woche ein Nachrüstkit für die Bremsenkühlung mitsamt Schablonen fertiggestellt habe. Kann ich nun direkt im Selbstversuch reproduzieren. Wenn es nicht eigentlich traurig wäre, könnte ich darüber schmunzeln.

Frontschürze fertig
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Lufteinlässe ausgeschnitten/-gefräst, Halter gerichtet und verklebt.

Modifikation Lufteinlass Kühler
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Ich habe die Gelegenheit genutzt und die neue Front im Bereich des Lufteinlasses für den Kühler modifiziert. Normalerweise verdeckt ein Teil des Trägers und eine Kunststoffkante einen guten Teil der eigentlich freien Luftführung (siehe rote Umrandung). Die neue Front habe ich entsprechend bearbeitet, vielleicht bringt es ja etwas.

Spurstange links
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Auch die Spurstange links musste leiden und wurde entsprechend ersetzt.


Teile

Achsteile
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Radlager vorne und hinten, Spurstange, Spurstangenkopf, Traggelenk

Achsschenkel (gebraucht)
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Gebrauchter Corsa B (größere Radlager als Corsa A!) Achsschenkel aus dem großen Auktionshaus. Gereinigt und mit Nutzfahrzeuglack überzogen.

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Aus dem Tagebucheintrag von buresdynamics.com (Original-Artikel)

19.07.2016
Instandsetzungsarbeiten - Teil 3

Gestern und heute Abend habe ich das Auto soweit vorbereitet, dass es zum Karosseriebauer und Lackierer kann: Radlager einpressen, Ersatz-Federbein (Serie, Auto steht sehr lustig...) einbauen, Achsen komplett zusammen, Transport-Radsatz drauf...
Letzte Woche fiel mir auf, dass mein Helm und meine Handschuhe weg sind. Habe ich wohl während der Aufnahme an der Strecke liegen lassen. Ich habe bei allen möglichen Stellen am Ring nachgefragt, aber niemand hat etwas gefunden. Wieder Geld weggeworfen.
Dank einer netten Sommer-Erkältung quäle ich mich durch die letzten Arbeiten und als ich gegen 21 Uhr aus der Garage fahren will, stelle ich fest, dass sich der Rückwärtsgang nicht mehr einlegen lässt.
Ich erleide ein übles Motivationstief. Wir schieben das Auto zu dritt auf die Straße (Einfahrt in die Garage geht bergab) und ich fahre auf den Anhänger. Kurz nach 22 Uhr ist er weg und ich stolpere hustend, rotzend (Verzeihung) und mit üblen Kopfschmerzen unter die Dusche.
Kein Bock mehr. Ehrlich.

Investierte Zeit: 8.00 Stunden

Fotos

Beifahrersitz 1
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Nein, das Foto ist nicht verzerrt, der Sitz sieht genau so aus!

Beifahrersitz 2
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Mein Beifahrer sagte nach dem Aussteigen trocken "oh, bin ich dir etwa zu nahe gekommen?". Gut, dass wir noch scherzen können!
Beide Sitze, Laufschienen und Befestigungswinkel sind Schrott.

Abholung vom Karosseriebauer
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Immerhin schon wieder aus eigener Kraft auf den Anhänger gefahren.
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Michi
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Re: Corsa A swingin ex 1.2i - EZ 12/92 - "Willi"

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Aus dem Tagebucheintrag von buresdynamics.com (Original-Artikel)

30.07.2016
Warten und Teile sammeln

Ich habe Urlaub und war ein paar Tage bei Freunden. Unterdessen habe ich noch ein paar Teile zusammen getragen. Da ich noch nicht weiß, warum sich der Rückwärtsgang nicht einlegen lässt, habe ich ein identisches Reservegetriebe besorgt.
Kumpel Andi hat mir einen neuen Aufkleber für die linke Fahrzeugseite geplottet.
Zähneknirschend habe ich Helm und Handschuhe neu bestellt, nachdem die alten vom Erdboden verschluckt sind.
Der Lackierer hat sich auch schon gemeldet, das Auto ist fast fertig.
Meine Erkältung ist aber leider immer noch nicht weg.


Teile

Antriebswelle und Blinker
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Komplette Antriebswelle von SKF (der Preis ist albern...), Zubehör-Blinker

Felgensatz Motec Nitro MCR1 7Jx15 ET35
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Neu nur noch als Sonderbestellung für den Motorsport zu bekommen. Ich habe noch einen Satz bei ebay Kleinanzeigen gefunden. Dieser rote Rand ist nicht so ganz nach meinem Geschmack, aber für eine leichte 7x15 Felge muss man derzeit kompromissbereit sein, der Markt gibt nix mehr her.
Montiert sind 195/45 Kumho Sommerreifen, die ich abmontieren lasse und verkaufen werde.

Nankang AR-1 195/50R15
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Christoph Penisch lieferte einen Satz Nankang Semis. Ich bin sehr gespannt, wie sie sich auf dem Corsa machen werden.

Sparco Corsa VTR
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Zwei einzeln zusammen gesuchte, gebrauchte Sparco Corsa VTR, einmal in der Sandtler Sponsor Version.

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Aus dem Tagebucheintrag von buresdynamics.com (Original-Artikel)

31.07.2016
Trari-trara, der Lackierer war da...

Kleine Überraschung am heutigen Tage: Der Lackierer hat den Corsa wieder nach Hause gebracht. Fast könnte man meinen, es wäre nichts gewesen. Ich freue mich.

Investierte Zeit: 0.50 Stunden

Fotos

Die Erinnerung an den 10.07.2016
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Hier schlug der Rohrahmen des Sparco Sprint Sitzes ins Türblech ein. Die Delle sollte absichtlich erhalten bleiben als Erinnerung.

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04.08.2016
Instandsetzungsarbeiten - Teil 4

Nachdem ich heute wieder recht fit bin, wage ich mich endlich wieder in die Garage, um den Corsa baldmöglichst wieder auf die Straße zu bekommen. Vorher hole ich noch die neuen Räder beim Reifen-Monteur ab. Bin sehr gespannt, wie sich die Nankang AR-1 auf dem Corsa machen werden.
Ich nehme mir vor, das nervigste Problem zuerst anzugehen: Der Rückwärtsgang lässt sich nicht mehr einlegen. Alle anderen Gänge schalten wunderbar. Ich schaue mir ein baugleiches Getriebe offen an und frage mich, was da bitte nicht mehr funktionieren soll... Da ich durch die Öffnung der Schaltbetätigung schon vorm Abholen der Karosse vom Lackierer nichts ausrichten konnte, entscheide ich mich, das Getriebe auszubauen - da habe ich ja mittlerweile Übung.
Nun, was soll ich sagen? Ich muss mich damit zufrieden geben, dass da irgendwas geklemmt hat. Ein wahres Problem kann ich nicht finden. Nachdem ich im ausgebauten Zustand mit demontierter Schaltbetätigung und Hauptlagerdeckel besser ran komme und die Rückwärtsgangwelle einmal per Hand betätige, lässt sie sich auch von außen wieder ganz normal bewegen. Ansonsten ist am Getriebe nichts festzustellen, alles perfekt. Also wieder einbauen. 2,5 Stunden für alleine aus- und einbauen, das ist okay.
Nun kann ich mich beruhigt dem Zusammenbau und Austausch weiterer Teile widmen. So richtig laufen will aber nichts, an allen möglichen Stellen hakt es. Die mühevoll vorbereitete neue Frontschürze hat einen leicht verformten Aufpralldämpfer - das hätte ich auch vorher sehen können. Habe ich aber nicht. Also muss ich das jetzt richten...
Das dicke Ende kommt bekanntlich zum Schluss. Als ich gegen Abend das Auto endlich auf seine Räder stelle, zeigt sich, dass das Richten der Hinterachsaufnahmen bei weitem nicht ausgereicht hat. Es ist nach wie vor deutlicher Versatz vorhanden.
Meine Motivation wackelt bedrohlich. Zusammen mit meinem Vater grübeln wir über ein Hilfswerkzeug, um besser an den Achsaufnahmen "anfassen" zu können.
Fotos habe ich heute übrigens keine gemacht...

Investierte Zeit: 10.00 Stunden

Fotos

Motec Nitro MCR1 7Jx15 - Nankang AR-1 195/50R15
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Die Farbe der Felgen war nicht mein Favorit, aber beim Aufkauf von privaten Restposten hat man nicht immer die Wahl.

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05.08.2016
Instandsetzungsarbeiten - Teil 5

Das Wichtigste zuerst: Papa ist der Beste!
Schon gegen 9 Uhr taucht mein Vater mit dem gestern Abend erfundenen Hilfswerkzeug zum Richten der HInterachse auf - eigentlich nur ein passenden Stück massiver Stahl. Im Laufe des Vomittags können wir so die Achsaufnahmen endgültig wieder so positionieren, dass die Achse mittig steht. So ganz fassen kann ich immer noch nicht, wo und wie und warum genau WAS an der Karosse da jetzt passiert ist. Ich beschließe aber, es gut sein zu lassen.
Etwas übermotiviert habe ich übrigens für heute 13 Uhr schon einen Achsvermessungstermin vereinbart. Das setzt mich - naja - ETWAS unter Druck. Viel knapper dürfte es zeitlich auch nicht sein. Gegen 12 Uhr fährt der Corsa die ersten Meter auf der Straße - mein Vater hinterher, um zu beurteilen, ob das Auto "optisch" geradeaus fährt...
Er sagt "alles super" und ich mache mich auf zur Achsvermessung. Hier erwarten mich auch keine bösen Überraschungen - ein Glück!
Wie schon vorm Unfall geplant, nehme ich etwas Nachlauf und auch etwas den Sturz zurück und behalte die "Nullspur" mit minimaler Tendenz zur Vorspur erst mal bei.
Auf dem Heimweg fällt viel Last von mir ab und die Erleichterung ist groß. Das Auto fährt wieder - und sogar geradeaus. Puh!

Investierte Zeit: 7.00 Stunden

Fotos

Achsvermessung August 2016
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Sturz auf ca. - 2,5°
Nachlauf am oberen Ende der Sollwerte
Spur auf Null mit Tendenz zur Vorspur
Der neue Hinterachskörper ist bei Sturz und Spur nicht ganz so schön gleichmäßig wie der Alte, liegt aber alles im Rahmen.

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06.08.2016
Nachwehen und Restarbeiten

Erst mal ausschlafen. Anschließend bei strahlendem Sonnenschein den Corsa wieder auspacken und in Ruhe eine größere Runde fahren. Als ich das Auto danach wieder auf die Bühne setze, fällt mir beim Hochheben ein Geräusch auf, das sich verdächtig nach einem ploppenden Blech anhört. Kurz später stellt sich heraus, dass es auch genau das ist: Am linken, hinteren Innenradlauf sitzt ein "Frosch", der beim Be- und Entlasten der Achse "quakt". Das behebe ich dann mal... Armes Auto, ehrlich.
Später baue ich noch "kurz" einen neuen Fahrersitz ein, was sich seltsamerweise als nicht ganz so trivial herausstellt, wie erhofft. Da ich auch noch Rasen mähen muss, bleibt der Beifahrerraum leer. Außerdem habe ich sowieso keine Lust mehr....

Investierte Zeit: 8.00 Stunden
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15.09.2016
Zwischenstand und Luftdruckspielchen

Aus den letzten Wochen gibt es wenig zu berichten. Außer dem Einbau des Beifahrersitzes und dem Beheben zweier etwas dämlicher Problemchen, die mir schon zu peinlich sind, um sie öffentlich zu beschreiben, ist nicht viel passiert. Auch, weil ich zwischenzeitlich den durch Krankheit verpatzten Sommerurlaub halbwegs nachholen konnte und mich eine Woche am Mittelmeer herumgetrieben habe.
Vorher habe ich aber noch ein Standard-Tiremoni bestellt, um mich anschließend etwas näher mit den Nankang-Semis zu beschäftigen, mit denen ich bisher leider nicht zufrieden bin.
Mittlerweile habe ich den Heißdruck deutlich abgesenkt, damit fährt der Reifen jetzt aber bestenfalls auf dem Niveau des vorherigen Federal RSR. Kein Wunder, ich bekomme trotz des niedrigen Druckes keine Temperatur in den Reifen.

Beispielwerte von gestern (Luft- und Asphalttemperatur ca. 18°):
Heißdruck (vorne/hinten): 2,0-2,1/1,5-1,6
Mittlere Laufflächentemperatur nach 6 zügigen Runden (vorne/hinten): 55/40°C
(gemessen mit Infrarotthermometer)
Letzten Donnerstag abends in der Sonne kam ich auf 65/45° bei gleichen Drücken.
An der Hinterachse sieht man allerdings schon, dass die Laufflächentemperatur innen etwas niedriger ist als außen, was ein weiteres Drucksenken wohl unsinnig macht. Vorne geht vielleicht noch ein Zehntel. Aber Quantensprünge sind nicht mehr zu erwarten.
Ich fürchte, die Mischung ist für mein leichtes Auto einfach ungeeignet.

Da es sonst nichts Spannendes zu berichten oder zeigen gibt, als Zwischenstand nur ein paar Schnappschüsse von der Strecke...


Fotos

Foto: Martin Stollenwerk
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Foto: Oliver Kälke
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Foto: Peter Braun
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22.09.2016
Männeken Piss

Seltsam, manchmal hat man "so ein Gefühl"...
Eigentlich wollte ich heute wieder zur Nordschleife. So richtig motivieren kann ich mich aber nicht. In letzter Minute raffe ich mich doch noch auf, mache das Auto fertig (Schnellcheck Achsen, Reifen, Flüssigkeiten) und fahre los. Auf dem Weg zur Tankstelle fällt mir ein undefiniertes Verhalten der Wassertemperaturanzeige auf. Nun sind Corsa A Instrumente nicht unbedingt die Ausgeburt an Präzision, aber ganz so schlimm ist es normalerweise nicht. Ich beschließe, an der Tanke den Sitz des einfachen Flachsteckers am einpoligen Geber im Thermostatgehäuse zu überprüfen. An der Tanke ist die Hölle los und die Temperaturanzeige geht lustig Richtung rot, manuelles Einschalten des Lüfters und Nutzen der Heizung helfen nicht. Hier stimmt wohl was nicht. Bei offener Haube vernehme ich ein leises Zischeln und leichten Dampf hinterm Motor. Das wars dann für heute mit Nordschleife.
Ich fahre langsam nach Hause. Dort angekommen: Kein Wasser mehr im Kreislauf. Ich fülle auf und lasse den Motor auf der Bühne laufen. Es dauert nicht lange und der Kollege fängt an, mir fast direkt ins Gesicht zu pinkeln. An einer Stelle, die ich noch nie gesehen habe.
Hinterm Motor ist ein großer T-Schlauch zwischen Wasserpumpengehäuse, Verteilerrohr und Zylinderkopf. Hier strahlt es raus.
Jetzt ist das so... man sieht den Schlauch von unten sehr schön. Dran arbeiten will man aber eigentlich nicht wirklich. Ich muss mir unbedingt Beruhigungstabletten besorgen.
Zeitsprung.
Fast 3 Stunden später ist der "neue" Schlauch wieder montiert. Mein Nervenkostüm ist am Ende, meine Hände aufgescheuert, die Arme schmerzen. Hass und Vergeltung verbreiten sich in der Garage.
Beim Betrachten des defekten Schlauchs erinnere ich mich an ein recht rostiges Wasserpumpengehäuse bei diesem Motor - er muss eine ganze Weile mit reinem Leitungswasser bewegt worden sein. Genau so sah der Schlauch auch von innen aus. Komplett rissig, etwas aufgequollen. An einer Stelle war er jetzt dann bis nach außen durchgerissen.
Irgendwas ist ja immer. Ich bin froh, dass ich das zuhause gemerkt habe. Betriebsmittelverlust auf der Nordschleife will ich um jeden Preis verhindern...

Investierte Zeit: 3.00 Stunden

Fotos

Gute Arbeitsbedingungen
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Der T-Schlauch verbindet diese 3 Stutzen. Sieht so erst mal harmlos aus. Aber man braucht gute Nerven dabei...

Pisser!
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An der Stelle kam der Wasserstrahl...

Ausgetrocknet
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Schlauch innen komplett rissig, ein Fall für die Tonne.
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Re: Corsa A swingin ex 1.2i - EZ 12/92 - "Willi"

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25.09.2016
Umsonst bemüht

Manchmal sollte man einfach die Klappe halten. Und wer das nicht schafft, bekommt hin und wieder kurzfristig die Quittung. Habe ich noch vor wenigen Tagen mein Bemühen, keine Betriebsmittel auf der Straße zu verlieren, beteuert, so habe ich selbiges heute allen Bemühungen zum Trotz getan.
Nicht nur das, ich habe mich bei der ganzen Geschichte auch noch naiv verhalten. Erstens habe ich zu lange gebraucht, um zu registrieren, was los ist, zweitens habe ich dann wider aller guten Vorsätze nicht sofort angehalten.
Doch von Anfang an, was ist eigentlich passiert?
Samstag Abend stand der Corsa noch auf der Bühne und nachdem ich wieder Kühlwasser eingefüllt hatte (dank dem soeben erst reparierten Wasserschlauch), nutzte ich die Gelegenheit, um den Motor richtig warm laufen zu lassen und dabei sämtliche Leitungen und Anschlüsse zu kontrollieren: Wasserkreislauf komplett, Ölkühler mit Leitungen und Anschlüssen. Alles war knockentrocken und ich entsprechend zufrieden.
Szenenwechsel: Sonntag morgen, noch vor 10 Uhr. Ich bin auf meiner fünften Nordschleifenrunde. Kurz vor Aremberg winkt Thomas mir hektisch zu, kurz später lädt meine Lima nicht mehr, wiederum etwas später stelle ich Öldruckverlust in einer Rechtskurve (kurz vor Kallenhard) fest. Da ich nichts sehe oder rieche und der Öldruck bei normaler Fahrt normal ist, fahre ich langsam am Streckenrand bis Breitscheid und dort ab, anstatt sofort anzuhalten. Erst dort sehe ich, dass ich ordentlich Öl verliere. Hätte ich gleich registriert, dass ich Öl verliere, hätte ich angehalten, aber ich habe es einfach nicht wahrgenommen. Die Stresi wurde informiert, Bindemittel wurde verteilt, es ist Gott sei Dank niemandem etwas passiert.
Man lernt jeden Tag dazu und da ich mir selbst Vorwürfe gemacht habe, bin ich mir sicher, dass ich bei einem weiteren Vorfall dieser Art keinen Meter mehr fahre, ohne sicher zu sein, dass ich nichts verliere.
Wir haben das Auto dann per Anhänger nach Hause geholt. Danke an der Stelle auch noch einmal an all die Jungs, die beim Aufladen/Schieben geholfen haben!
Was ist nun aber eigentlich passiert? Die Ölleitung, die von der Adapterplatte am Motor vorbei nach vorne geht, ist direkt neben der Lötstelle gerissen. Eine Kombination aus falscher Materialwahl, Schwächung beim Kaltlöten und ggf. weiterer Belastung bei der Montage der Leitungen, die leicht nachgebogen werden mussten. Durch die Vibrationen kam es dann wohl zu einem Ermüdungsbruch.
Ermüdet ist auch meine Motivation und mein Wille, das immer wieder hinzunehmen und weiter zu machen. So langsam ist es mehr als genug für ein Jahr.

Investierte Zeit: 1.00 Stunden

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Gerissene Kupferleitung
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Ölige Angelegenheit
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Unnötig zu erwähnen, dass die rechte Hälfte des Autos komplett bis in die letzte Ritze mit Öl benetzt ist.

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01.10.2016
Noch einmal aufraffen

Nach etwas Trübsal blasen und der immer mehr zutage tretenden Erleichterung, dass bei der Aktion nicht mehr passiert ist, beschließe ich, die Sache für dieses Jahr doch noch nicht abzuhaken.
In diversen, kleinen Einzelschritten werden die alten Anschlussteile wieder nutzbar gemacht, neue Leitung besorgt, gebogen und wieder montiert. Gleichzeitig wird das Auto intensiv gereinigt, diverse Teile dabei zerlegt, geprüft und wieder montiert.
Heute ist es dann soweit. Das Auto ist wieder sauber, neue Leitungen sind eingebaut und - läuft. Auch der Motor hat das anstandslos überlebt. Eine längere Probefahrt zeigt: Alles funktioniert, als wäre nichts gewesen.

Investierte Zeit: 8.00 Stunden

Fotos

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Teile

Ölleitungen
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Starre Verbindungsstücke zwischen Adapterplatte und Verbindung zum Ölkühler (aufgrund der Platzverhältnisse sind hier keine Schläuche möglich).
Neue Variante aus 14x2mm Stahlrohr (vorher 12x1mm Kupfer).

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15.10.2016
Schon wieder Getriebe!

Das Wetter passt, heute mache ich mich noch mal auf den Weg zur Nordschleife und drehe ein paar Runden.
Von wegen.
Keine 1000m von zuhause entfernt fahre ich kurz rückwärts - und bekomme anschließend Gang 1 und 2 nicht mehr rein. Es ist nichts passiert. Ich habe weder am Hebel (Seilzug) gerissen wie blöd, noch gab es irgendein Geräusch. Nichts. Zuhause schaue ich kurz unter die Haube, schraube den Schaltdeckel ab. Aber keine Chance, Ebene 1/2 ist nicht mehr zu erreichen, irgendetwas blockiert.
Ich gebe zu, dass ich ein paar Minuten kurz davor bin, die Nerven zu verlieren. Gebe ich dieser Kiste wirklich nicht genug Aufmerksamkeit, dass sie mir dauernd den Mittelfinger zeigen muss?
Zu weiteren Taten bin ich heute nicht mehr bereit, ich bleibe zuhause und mache das Licht in der Garage aus.

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18.10.2016
Übung macht den Meister

Nach 3 Tagen Hass auf die Welt geht es mir heute wieder besser. Also los...
35 Minuten.
Das ist die Zeit, die vom Ansetzen der Hebebühne am Corsa bis zum Ablegen des Hauptlagerschildes meines F17+ Getriebes auf der Werkbank vergehen. So langsam wird das reine Routine, hat sicher auch was Gutes.
Ich werde auch schnell fündig und kann nicht fassen, was ich finde: Der im Lagerschilddeckel sitzende Magnet, der den Zahnradabrieb auffangen soll befindet sich in diversen Einzelteilen im Getriebe! Der größte Teil haftet am Rückwärtsgangrad und verhindert damit, dass die Rückwärtsgangwelle vollständig beiseite gleiten kann. Damit sind die anderen Wellen noch gesperrt. Es geht gerade so weit, dass das Rad nicht mehr greift und die Schaltmimik frei ist, so dass eben Gang 3 und 4 eingelegt werden können. Ich werde wahnsinnig.

Nur... wie konnte das passieren?
Spulen wir ein paar Monate die Zeit zurück: Nach meinem Unfall konnte ich den Rückwärtsgang nicht mehr einlegen. Ich habe nie verstanden, warum. Nachdem ich damals das Getriebe ausgebaut und etwas daran rumgespielt hatte (ohne es zu zerlegen), ging das plötzlich wieder. Mit Sicherheit hing auch damals schon der Magnet irgendwo zwischen!
Aber wie konnte der überhaupt ins Getriebe geraten? Der Magnet wird in eine Nut des Hauptlagerschilddeckels gesteckt, der an der Dichtfläche zum Getriebegehäuse endet. Somit kann er da nicht raus, wenn das Lagerschild montiert ist. Nun hatte ich beim Getriebeumbau im Frühling aber aus Bequemlichkeit das Lagerschild kopfüber ins Gehäuse gelassen. Ich kann es mir so erklären, dass dabei der Magnet schon aus der Nut gerutscht ist und schon damals an irgendeinem Metallteil hängen blieb. Wäre er "gefallen", hätte ich das ja gehört. Beim seitlichen Einschlag beim Unfall hat er dann seine Position im Getriebe so verlagert, dass der Rückwärtsgang nicht mehr rein ging... und so weiter.
Ich inspiziere das Getriebe komplett, entferne alle Reste, und da ich sonst keinerlei Probleme feststellen kann, baue ich alles wieder zusammen.

Investierte Zeit: 2.00 Stunden

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12.11.2016
DSK Freies Fahren - Hockenheimring

An einem kalten, aber klaren Novembermorgen starte ich frühzeitig in Richtung Hockenheimring, um am DSK Freien Fahren auf dem kleinen Kurs teilzunehmen.

Es war ein sehr lustiger Tag, das Wetter war prima, wenn auch insgesamt dem November entsprechend kühl. Dafür, dass es meine allerersten Runden auf dem HHR waren, war ich ganz zufrieden. Man merkt aber, dass das Auto fahrwerkstechnisch mehr auf die Nordschleife ausgelegt ist, es könnte härter sein, besonders auf der Vorderachse. Das in Verbindung mit bei den Asphalttemperaturen nicht auf Temperatur zu bekommende Nankang AR-1 und natürlich nicht zuletzt meine fahrerischen Defizite lassen auf jeden Fall noch einges an Verbesserungsspielraum. Ich komme wieder.

Fotos habe ich gar keine gemacht... Ich habe etwas gefilmt, aber es leider bis heute nicht geschafft, ein paar Minuten zusammen zu schneiden.

Lediglich meine besten Runden habe ich zusammengeschnitten vor einer Weile.

Link: Ein paar Runden Hockenheimring
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23.11.2016
Der Blankl-XE - Teil 1

Heute fällt der Startschuss für einen Teil des Corsa-Projektes, der mir schon jahrelang im Kopf umher schwirrt. Ich habe das immer wieder auf später verschoben, weil für manche Dinge eben einfach nie der richtige Zeitpunkt da ist. Doch als sich im Mai 2016 eine Ventilführung meines C20XE bei 7200 Umdrehungen pro Minute in Wohlgefallen auflöst und den leicht modifizierten Motor zwar nicht zerstört, wohl aber arg in Mitleidenschaft zieht, fasse ich schnell den Entschluss. Es ist soweit: Ein neuer Motor muss her.
Nun kann man mir vieles nachsagen, aber sicher nicht, dass ich ein begnadeter Motorbauer bin. Ich bin auch der Meinung, man muss nicht in alles seine Finger reinstecken. Manche Dinge sollte man Leuten überlassen, die wirklich wissen, was sie tun.
Für den Opel C20XE gibt es da eine bestimmte Person, die ich seit ewigen Zeiten aus den Weiten des Internets kenne. Andreas Blank baut Motoren aus Leidenschaft, hat sich enormes Wissen und Erfahrung erarbeitet und ist mehr als penibel. Das Ganze hat aber natürlich auch seinen Preis. Nichts desto trotz habe ich mich im Mai entschieden, die Sache für den Winter 2016/17 anzugehen.
Praktischerweise hatte ich nach dem Motorschaden 2 Motoren gekauft, von denen einer so eine Art Frankenstein war - ich berichtete irgendwann letztes Jahr darüber. Dieser Motor stellt die Basis für einen komplett neu aufzubauenden C20XE dar. Heute habe ich nur mal etwas Platz geschaffen, um die Motorteile aufzureihen...

Investierte Zeit: 1.00 Stunden

Fotos

Frankenstein XE
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92er Block vom Astra GSi, Motronic M2.8 - aber ein KS700 Kopf von der M2.5er Motronic, wurde offenbar schon mal getauscht.

Frankenstein Saugrohr
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Das Saugrohr wiederum stammt von der M2.8er Motronic. Sollte man nicht unbedingt kombinieren, die Kanäle unterscheiden sich: Die M2.8er Motoren haben größere Kanäle.

Platz da!
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Werkbank Aufräumen kann nie schaden.

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28.11.2016
Der Blankl-XE - Teil 2

Kürzlich hat unser neustes Hilfsmittel die heiligen Hallen bereichert: Ein Waschtisch von Würth ist eingezogen, um der Ewigen Sauerei beim Putzen von Teilen Einhalt zu gebieten. Da macht sogar Putzen fast (!) Spaß.
Zurück zum geplanten Motor. Bei aller emotionalen Entscheidung, endlich einen Motor von meinem persönlichen Guru bauen zu lassen, bin ich doch alt genug, um bei der Sache realistisch zu bleiben. Sowohl aus Kostengründen als auch aus Haltbarkeitsgründen will und werde ich nicht den letzten Krümel aus dem Motor kratzen. Da der auch so für eine 80er Jahre Konstruktion enormes Potential hat, können wir somit auf eine Einzeldrosselklappen-Anlage verzichten. Natürlich hätte man damit mehr erreicht, aber wie allgemein bekannt ist, geht die Kosten-Kurve exponentiell nach oben.
Nachdem ich das mit Andreas besprochen hatte und auch geklärt war, dass die Komponenten meines Frankenstein-Motors eine brauchbare Basis bilden, hat er mir so eine Motorkonfiguration vorgeschlagen, die er schon öfters gebaut hat: Der Block bleibt nahezu Serie, der Kopf bekommt eine umfangreiche Bearbeitung, das Saugrohr wird durch ein Lexmaul-Saugrohr ersetzt, ergänzt durch ein paar passende Nockenwellen. Die Motorsteuerung bleibt original (Motronic M2.8) und wird nach dem Einfahren von einem erfahrenen Motronic-Kenner auf dem Prüfstand abgestimmt.
Wie sich im Laufe der Vorbereitungen heraus stellte, hatte mein vorheriger Motor (der noch deutlich seriennäher war und trotzdem gut im Futter stand) exakt die richtigen CatCams-Nockenwellen, so dass ich mir hier eine Neuanschaffung sparen kann.
Heute zerlege ich schon mal den Kopf und fange an zu putzen!

Investierte Zeit: 3.00 Stunden

Fotos

Ventildeckel von innen
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So sieht das also aus, wenn Ölbestandteile sich 25 Jahre lang im Ventildeckel ablagern

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KS700 Kopf vorm Bad
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Ich habe mich entschieden, den Kopf über Nacht am Waschtisch einzuquartieren, damit der Reiniger einwirken kann

Scheckheft-gepflegt
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...war dieser Motor mit Sicherheit nicht. Fast ein Wunder, dass er überhaupt noch lief - und er klang sehr gut! Dennoch ist es keine Schande, hier Hand anzulegen

Badewanne
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Schlaf gut, Köpflein!
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29.11.2016
Der Blankl-XE - Teil 3

Falls das noch nicht klar war: Der Motor wird absolut komplett zerlegt, von mir weitesgehend gereinigt und dann in Einzelteilen zu Andreas gebracht, der die Bearbeitungen und den groben Zusammenbau (kompletter Kopf, Riementrieb mit Nockenwellen-Einmessung) übernimmt. Ab hier übernehme ich dann wieder.
Heute habe ich den Kopf aus seiner Badewanne befreit - das gefällt mir so schon viel besser! Es gibt Anzeichen, dass es sich um einen Austausch-Kopf handelt. Also ja, dass er so nicht auf den Motor gehörte, war vorher klar, aber es scheint tatsächlich ein überholter AT-Kopf zu sein. Naja, trotzdem falsche Variante. Andreas sagt, das sei hier egal, wenn er fertig ist mit der Bearbeitung, passt da wieder alles zusammen. Außerdem sei der KS700 immer noch eine solide Basis. (Für die Insider: Ja, der böse böse weltbekannte Riss, der zwischen Öl- und Wasserkanal auftreten kann wird auch hier durch entsprechende Modifikation im Vorfeld vermieden).
Ich putze noch einige Kleinteile, zu mehr reicht es heute nicht mehr.

Investierte Zeit: 2.00 Stunden

Fotos

Frisch gebadet...
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...und fast wie neu geboren

Frisch geputzter Kleinkram
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AT-Kopf?
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Ich denke, da hat schon mal einer dran gearbeitet...

Zahnriemenabdeckung und Ventildeckel
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...werden neu lackiert. Da kümmere ich mich später drum.

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Aus dem Tagebucheintrag von buresdynamics.com (Original-Artikel)

06.12.2016
Der Blankl-XE - Teil 4

In den letzten Tagen habe ich den Motorblock zerlegt und wie immer viel am Waschtisch gestanden und geputzt. Kurbelwelle, Pleul und Lagerböcke sind sauber, der Block wird so langsam. Momentan habe ich noch vor, ihn mit der Drahtbürste zu reinigen und selbst schwarz zu lackieren. Nachdem ich an einer Stelle mit der Bürste (verschiedene Aufsätze für die Bohrmaschine) getestet habe, kommen mir aber Zweifel auf, ob das meinen eigenen Ansprüchen gerecht wird.
Dummerweise habe ich allerdings einen Termin mit Andreas gemacht für den 16. Dezember, um ihm den zerlegten Motor zu übergeben. Das ganze bekommt jetzt etwas den Flair einer amerikanischen TV-Serie, wo immer alle unter enormem Zeitdruck leiden...

Investierte Zeit: 5.00 Stunden

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Michi

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Re: Corsa A swingin ex 1.2i - EZ 12/92 - "Willi"

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10.12.2016
Der Blankl-XE - Teil 5

Jungejunge, so langsam sollte ich mal vorwärts kommen. In 5 Tagen ist Übergabetermin in Bayern und heute habe ich nach langem Ringen entschieden, den Block mit Glasperlen zu strahlen. Ja, ich weiß. Frag 5 Leute und du bekommst 10 Antworten! Andreas sagt, er strahlt die Dinger immer und macht sie anständig sauber, da ist noch nie was passiert. Weil ich trotzdem nichts unnötig bestrahlen will, baue ich mir Abdeckungen aus Alublechen für die großen Löcher, baue eine alte Wasserpumpe ein und verschließe auch sonst alle Löcher. Getrahlt wird übermorgen, was könnte man sonntags Schöneres tun?!
Zum Abschluss spanne ich noch die Ventile in die Standbohrmaschine ein und reinige sie. Feierabend.

Investierte Zeit: 4.00 Stunden

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Einspritzventile
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...werden vom Fachmann ultraschallgereinigt und geprüft

Deckel drauf!
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Noch ein Deckel drauf!
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Ölwanne neugeboren
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Nach einer Nacht im Teilereiniger sieht auch die Ölwanne aus wie frisch geschlüpft - leider habe ich kein "Vorher"-Foto.

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In Reih und Glied
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11.12.2016
Saison 2016 beendet

Leider waren die letzen beiden Zusatztermine an der Nordschleife wetterbedingt nicht mehr nutzbar, so habe ich mein zuletzt gesetztes Ziel verfehlt.

Dennoch:
Trotz Motorschaden, Unfall und diverser kleinerer technischer Problemchen hat der Corsa mich im Jahr 2016 275 spaßige Runden über die Nordschleife gebracht!
Ein kleines bisschen stolz bin ich schon, die Kiste weitestgehend in Eigenregie gebaut und unterhalten zu haben, auch wenn es viele Tage gab, an denen ich an der ganzen Sache und auch an mir gezweifelt habe.

Danke an all die lieben Leute, die ich dieses Jahr kennenlernen durfte. Danke an alle, die mir in unangenehmen Situationen zur Seite standen (ich war zum Beispiel sehr gerührt, als Hartmut Lamm nach meinem Unfall im Juli unten beim Bongard vor der Tür auf mich wartete und sich erkundigte, ob alles okay ist. Danke Hartmut!).
Ein ganz besonderer Dank auch an meinen Vater, die gute Seele unserer Schraubergarage, der immer hilfsbereit ist und 1000 Kleinigkeiten nebenher besorgt/erledigt.

So, genug jetzt. 2017 - ich komme!



Fotos

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12.12.2016
Der Blankl-XE - Teil 6

Heute ist ein strahlender Tag. Haha. Zumindest in der Werkstatt strahlt es ordentlich - Glas. Man denkt ja immer, dass sowas mal eben kurz schnell gemacht ist. Aber die Zeit vergeht doch ordentlich. Ich habe nicht auf die Uhr geschaut, aber als ich später den Block vor mir sehe, muss ich grinsen. Hübsches Kerlchen! Fehlt nur noch die Farbe, muss ich noch besorgen.
Zwischendurch habe ich noch ein paar Teile zerlegt und gereinigt und dabei vielleicht einen Fehler gemacht: Nachdem ich die Deckel der Einspritzleiste demontiert und gereinigt habe, sitze ich am Teileprogramm und stelle fest, dass es die Dichtung nicht mehr gibt. Zonk... Mal sehen, was die Teilebörse her gibt. Eigentlich ist das nur ein O-Ring, aber eben fast rechteckig. Abwarten.
Achja, noch 4 Tage bis zur Übergabe...


Investierte Zeit: 5.00 Stunden

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Frisch gegossen?
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Glanzparade!
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Ich seh doppelt!
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Das fällt mir erst heute auf: Der Spezialist, der den Kopf getauscht hat, hat zwei Nockenwellenlagerdeckel vertauscht. Nr. 1 fehlt, dafür habe ich jetzt 2x Nr. 6. Dass das überhaupt funktioniert hat, war purer Zufall. Die Deckel gehören fest zum Kopf und können nicht einfach getauscht werden! Andreas wird das im Rahmen seiner Arbeiten überprüfen...

Alusammlung
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Fast in Bildmitte die beiden dreieckigen Seitendeckel der Einspritzleiste. Zu sehen auch die fast rechteckige Nut - deren Dichtung offiziell nicht mehr lieferbar ist...
Michi

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14.12.2016
Der Blankl-XE - Teil 7

Nachdem ich mir eine ordentliche Rüge von Andreas habe einholen müssen, ob ich ernsthaft den wunderschönen Motorblock mit Baumarkt-Dosen-Pansche versauen will, rufe ich (m)einen Lackierer an und nuschele kleinlaut ins Telefon, ob er mir wohl einen Motorblock in 2 Tagen lackieren könnte. Anschließend halte ich den Hörer etwas vom Ohr weg und schließe die Augen, um mir die nächste Standpauke anzuhören... aber es bleibt still. "Bring vorbei". Am nächsten Morgen stehe ich pünktlich um 8 vor der Tür und gebe - immernoch kleinlaut- die Teile ab. Teile? Ja, ich habe abends noch kurz die hintere Zahnriemenabdeckung und den Zündspulenhalter lackierfertig gemacht. Ich meine... also wenn sowieso schon Farbe in der Pistole ist...
Dass ich so etwas noch erleben darf: Exakt 17 Stunden, nachdem ich die Teile beim Lackierer abgegeben habe, empfange ich einen wunderschön in RAL7021 (schwarzgrau) lackierten Motorblock - und den Rest der Teile. Mein Held der Woche!
Abends entferne ich alle Abdeckungen und Abklebungen, schneide alle relevanten Gewinde nach und räume alle Teile zusammen. Jetzt brauche ich nur noch alles in Auto zu räumen. Geschafft!

Investierte Zeit: 4.00 Stunden

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Besser als neu
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Glatt wie...
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Ich denke, dafür, dass man dieses Teil (hintere Zahnriemenabdeckung) eigentlich kaum sehen kann, ist das mehr als gut genug. Das Teil war vorher schwarz und eigentlich auch völlig ok bis auf ein paar kleine Stellen... aber wenn schon, denn schon...

Ups!
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Da hat der Lackierer Mist gebaut!...
Nein stimmt nicht, ich wars selbst. Habe beim Abkleben wohl eine Kammer vergessen. Mein Lackierer fragt mich ernsthaft, ob er mir ein bisschen Farbe anmischen soll. Ich lehne dankend ab und repariere das Feld mit schwarzer Farbe. Die hintere Zahnriemenabdeckung sitzt davor, reiner Korrosionsschutz...

Geladen und abfahrbereit!
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17.12.2016
Der Blankl-XE - Teil 8

Uiui. Schon einen Tag, nach dem ich den Motor abgegeben habe, erhalte ich die nächste Rüge. Ich mache auch haufenweise Fehler und gebe das auch hin und wieder zu: Ich habe die Kurbelwelle gereinigt und danach eine Woche lang "nackt" liegen gelassen. Stahl. Hm. Rost? Hm... Beim Läppen der Kurbelwelle ist Andreas weniger begeistert und will schon fast aufgeben, als die Spuren doch noch verschwinden und die Lagermaße noch gerade in der Toleranz liegen. Glück gehabt. Nächstes mal weiß ichs besser und sprühe die Teile nach dem Reinigen ein.


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Re: Corsa A swingin ex 1.2i - EZ 12/92 - "Willi"

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27.12.2016
Der Blankl-XE - Teil 9

Seit der Motor weg ist, habe ich an allen möglichen Stellen Kleinteile rausgesucht, nachgefragt, bestellt und so weiter. Am Auto selbst mache ich noch nichts, da fehlt mir noch die Motivation. Erinnert mich im März daran, wenn die Zeit knapp wird...

Investierte Zeit: 5.00 Stunden

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Zündspule
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Die alte Zündspule ist ziemlich vergammelt. Das scheint ohnehin ein Standard-Problem zu sein, denn ich besitze 3 Stück davon und wirklich schön sind sie alle nicht. So etwas will ich nicht an einen neu aufgebauten Motor schrauben und besorge mir über meinen Lieblings-Teilehändler eine nagelneue, originale Bosch-Zündspule. Dass ich auch die 4 Befestigungsschrauben neu bestelle, ist vielleicht etwas übertrieben, okay...

Kleinkram
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Ölwannenschrauben (teilweise), Dichtungen, Dämpfungsgummi für Fächerkrümmer, Halter und Dämpfungsgummis für Zahnriemenabdeckung. Die oberen 3 kleinen Schrauben sind zur Befestigung der hinteren Zahnriemenabdeckung an Block und Kopf. Die originalen waren halt nicht mehr schön...

Dichtung, Kurbelwellenschraube
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Die Schraube zur Befestigung des Zahnriemen-Antriebsritzels an der Kurbelwelle ist bei Opel nicht mehr lieferbar. Eine Schande. Zum Glück gibts hier und da noch Bestände, also hab ich lieber mal gleich 3 bestellt...

Halter Kurbelgehäusentlüftung
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Wie kann man sich über so ein Teil Gedanken machen? Weiß ich nicht, ich tu es aber. Das Ding sitzt vorne am Kopf und hält das Entlüftungsrohr zwischen Block und Kopf. Die Schelle selbst ist aus Edelstahl, aber durch die hohen Temperaturen geht die Gummieinlage immer kaputt. Ich habe das Ding tatsächlich noch neu bekommen (letztes auffindbares...), aber das leg ich aufs Lager.
Ich habe die Schelle vermessen und bei ebay ein paar Standardschellen mit passender Gummieinlage gekauft, um die Gummieinlage an der Opel-Schelle zu verwenden. Wie neu!

Ein Stück Papier?!
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Ja, aber nicht irgendeines, sondern ein Stück Papier, welches die letzten in der Teilebörse gelisteten Dichtungsringe für die Deckel meiner Einspritzleiste enthält. Bestellt bei einem Opel-Händler in Österreich, ich konnte nicht widerstehen.
Ansonsten hätte ich einen O-Ring in passender Länge besorgt, das sollte auch funktionieren.

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28.12.2016
Der Blankl-XE - Teil 10

Vor Weihnachten hatte ich noch Ventildeckel und Zahnriemenabdeckung zum chemischen Entlacken geschickt. Was auch immer da ab Werk drauf ist, es ist ein Kramp, es runter zu bekommen. Der Tip mit dem Entlacker war Gold wert. Über die Weihnachtstage lagen die Teile im Bad, heute habe ich sie abgeholt. Nacktes Aluminium, herrlich!

Investierte Zeit: 1.00 Stunden

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Vorher - Innenseite
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Vorher - Außenseite
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Nachher - außen
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Nachher - innen
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Nicht nur sauber, sondern rein!
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Re: Corsa A swingin ex 1.2i - EZ 12/92 - "Willi"

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29.12.2016
Der Blankl-XE - Teil 11

Mein Weihnachtsgeschenk an mich selbst habe ich mir kurz vor Weihnachten bei Ebay-Kleinanzeigen angeschafft: Ein gebrauchtes Lexmaul-Saugohr. Die Teile gibt es tatsächlich auch noch neu, der Preis ist allerdings relativ hässlich für ein Stück Aluminium. Abgesehen davon wird Andreas das Teil noch umfangreich bearbeiten und die Farbe wird sowieso geändert. Warum also nicht auf ein intaktes Gebrauchtteil zurückgreifen? Auch, wenn die Dinger sogar gebraucht hoch gehandelt werden.
Heute kam es an und ist soweit okay. Ich werde es erst mal reinigen. Der Originallack ist ziemlich übel und platzt an vielen Stellen ab.


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Frisch ausgepackt
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"Liebevoll" ausgebaut und in einen Karton geworfen. Naja, es kam zumindest heil an.

Kanalarbeiten...
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...werden folgen. Man erkennt schon das Dichtungsmaß an den Kanälen, da werden wir nachher ungefähr landen, schätze ich.

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Lexmaul Kleinkram
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Rechts im Bild der Adapter zur Montage eines Schlauches auf der Drosselklappe. Die Drosselklappe sitzt beim originalen C20XE Saugrohr mittig vertikal und hat ein- und ausgangsseitig eine plane Dichtfläche.
Beim Lexmaul Saugrohr wird die Klappe eingangs des Saugrohrs "stehend" montiert, davor gehts mit (beliebigem) Schlauch zum Luftfilter.

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03.01.2017
Der Blankl-XE - Teil 12

Andreas hat damit angefangen, den Zylinderkopf zu erleichtern, ääh, bearbeiten. Da ich dazu sowieso nicht viel sagen kann, lasse ich Bilder sprechen.


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Spansammlung
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Freie Bahn!
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Re: Corsa A swingin ex 1.2i - EZ 12/92 - "Willi"

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07.01.2017
Der Blankl-XE - Teil 13

Es bestätigt sich immer mehr, dass der verwendete Kopf ein überarbeitetes AT-Teil ist. Andreas stellt fest, dass die Ventilführungen zu viel Spiel haben. Noch am gleichen Tag treibt er Neue auf und nur ein paar Stunden später sind die Teile schon ausgetauscht. Der Mann lässt nichts anbrennen.


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Zentrierdorn
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...mit 1/100 Übermaß (Ventilführung), fällt einfach durch. Nicht gut.

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Heißer Kopf
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Vorbereitungen zum Austausch der Ventilführungen

Alles muss raus!
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Neue Führungen an ihrem Platz
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08.01.2017
Das unendliche Tacho-Projekt - Teil 1

Nach einer unendlichen Zahl an Motor-Bildern beginne ich heute mit der Berichterstattung zu einem weiteren, auf seine Art ebenfalls unendlichen Projekt.

Einleitung.
Ich habe eine ganz spezielle Beziehung zu Instrumenten im Auto. Schon als Kind habe ich vom Rücksitz aus den vielen Instrumentennadeln unseres Manta B GT/E beim zappeln zugeschaut. Wo andere Kinder Häuser und Bäume malten, malte ich Tachos. Bei meinem ersten Auto war sofort klar, dass es -unter anderen- auf jeden Fall einen Drehzahlmesser haben musste.
Vor einigen Jahren habe ich eine Weile Tachoscheiben für den weiteren Bekanntenkreis gezeichnet und fertigen lassen, auch Beleuchtungsumbauten waren dabei, besonders beim berühmten Kadett E LCD-Instrument. Ja, die "blaue-LED" Zeit habe ich voll mitgemacht!
Zwischendurch zeichnete sich aber auch ein gewisser Hang zur Präzision ab - auch bei Instrumenten. Als ich 2001 auf der Essener Motorshow zum ersten Mal einen Stack Drehzahlmesser im Demomodus in der Wand sah, blieb ich wie angewurzelt davor stehen. Fast ironisch, dass ich mir seit dem nie einen gekauft habe und mich lieber ständig über die Schätzeisen in meinen Autos geärgert habe.
Schon damals schwirrten mir Pläne durch den Kopf, einen eigenen Tacho zu bauen. Dazu braucht man natürlich auch gewisse Fähigkeiten, die ich mir nicht unbedingt zugeschrieben habe. Mit der Hilfe meines besten Freundes - E-Technik Dipl.-Ing. - ist es leider nichts geworden, weil der "kurz" eine komplette Familie gegründet hat.

Sprung zurück zum Jetzt.
Mein Corsa hat seit seiner Wiedergeburt keinen Tacho mehr. Das originale Instrument wird von einer Tachowelle angetrieben, die durch meinen Seilzugschaltungs-Umbau und der Nutzung eines Impulsgebers am Getriebe-Tachoausgang (für die Motronic) einfach nicht mehr ins Auto passt. Seit dem verrichtet die Driftbox gute, genaue Dienste. Aber das ist kein Ersatz für ein Instruement. "Kurz" etwas basteln kam nie in Frage, ich will endlich meinen eigenen Tacho.
Über einige, viele, ruhige Stunden über die Weihnachtstage habe ich mich tief eingelesen und meine etwas angestaubten Grundkenntnisse im Elektronikbereich aufgetaut. Nach weiterem Zögern habe ich mich entschieden: Ich versuche es selbst. Ich weiß nicht, ob ich es schaffe, aber dann habe ich mir nachher auch nichts vorzuwerfen!
Ich habe mir also eins der heute beliebten Arduino Mikroprozessor-Boards und einiges an Zubehör bestellt und einfach angefangen!
Ich habe mich 3 Tage am Schreibtisch verkrochen und die lange Vorbereitungszeit hat geholfen: Erste Erfolge sind schon sichtbar. Ich bin selbst sehr gespannt, was passieren wird...

Link: Erste Erfolge
Investierte Zeit: 50.00 Stunden

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Arduino DUE und NeoPixel
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Oben im Bild das Mikroprozessor-Board namens Arduino Due, bestückt mit einem 32-bit Atmel SAM3X8E Prozessor mit ARM Core M3 Kern. Das kleine Biest ist mit 84MHz getaktet und hat allerlei nette Hardware-Features.
Das werde ich brauchen, denn ich bin rein fachlich nicht dazu in der Lage, einen Mikroprozessor so optimal zu programmieren, dass seine Leistungsfähigkeit ausgenutzt wird. Also lieber klotzen...
Das Ding kostet übrigens um die 35,- € (im Original, China-Nachbau für unter 20$), man wird also nicht arm dabei.

1,3" OLED-Display und NeoPixel
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Da ich noch nicht ganz sicher bin, wie ich Zusatzinformationen (km-Stand, vielleicht die ein oder andere Temperatur) zugänglich machen will, habe ich mir unter anderem ein kleines OLED Display mitbestellt. Das Ding ist echt hübsch, mit tollem Kontrast.
Die 4 LEDs links im Bild sind sogenannte NeoPixel. Das sind RGB-LED s mit integriertem Controller, die hintereinander gehangen werden und mit einem Datenbus gleichzeitig gesteuert werden können. Es gibt Sachen heutzutage... die Dinger sollen nachher z.B. für Kontroll-Leuchten und zur Schaltpunktanzeige dienen.
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Re: Corsa A swingin ex 1.2i - EZ 12/92 - "Willi"

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12.01.2017
Der Blankl-XE - Teil 14

Ich hatte mich nach der Grundreinigung der Lexmaul RAM Brücke dann doch entschieden, das Teil wieder zum Entlacker zu schicken. Für mich am einfachsten, gleichzeitig am saubersten und wirklich bezahlbar. Heute habe ich das Teil abgeholt.
Ich werde es jetzt zu Andreas schicken, damit er sich daran austoben kann!

Investierte Zeit: 2.00 Stunden

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18.01.2017
Das unendliche Tacho-Projekt - Teil 2

In den letzten Tagen sind fast täglich keine Päckchen und Umschläge mit Elektronik-Teilen eingetroffen. Ich habe meinen Schreibtisch vergrößert, Lötkolben und Zubehör in die Wohnung geschafft und so langsam sieht es nach Arbeit aus.
Nachdem die ersten Gehversuche mit der Frequenzmessung des Geschwindigkeitsgebers und dem Auslesen eines Temperatursensors fast besser als befürchtet funktioniert haben, muss ich aufpassen, nicht mehrere Dinge gleichzeitig anzugehen.
Das kleine OLED-Display war nur eine von einigen Varianten, die durch meinen Kopf schwirren. Mit dabei war ein etwas größeres Farb-Display, mit dem entsprechend mehr gleichzeitig angezeigt werden könnte. Natürlich habe ich mir früher nie überlegt, wie so ein Display überhaupt von einem Mikroprozessor angesteuert wird. Da kann man nicht einfach ein HDMI-Kabel einstecken... Ich habe mir zwei verschiedene Displays bestellt und viele viele viele Stunden damit verbracht, mit herben Rückschlägen. So ließ die Performance anfangs extrem zu wünschen übrig. Nach noch mehr Stunden Dazulernen habe ich aber eine Möglichkeit gefunden, ein 3,5 Zoll Farb-TFT mit 480x320 Pixeln recht ordentlich betreiben zu können. Im Anhang gibts dazu ein Video, in dem ein Grafiktest durchgeführt wird. Ich habe leider keine Aufnahmen von den ersten Versuchen, aber es war vorher ungefähr 10mal (!) so langsam.
Außerdem kamen die bestellten Schrittmotoren und die dazugehörigen Treiber-ICs an. Damit möchte ich zusätzlich zum Display auch analoge Instrumente bauen. Ich hoffe, ich komme in den nächsten Tagen dazu, das auszuprobieren.

Link: 3,5 Zoll TFT Testlauf
Investierte Zeit: 30.00 Stunden

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Professionelle Entwicklungsumgebung?!
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Der Klassiker: Im Zentrum ein Steckbrett, drumherum ein Haufen von Einzelteilen, verbunden mit bunten Drähten. Rechts im Bild die beiden 3,5 Zoll Displays, mit denen ich experimentiert habe, unten links ein Wassertemperaturgeber.

China-Lieferung
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Schrittmotoren, Treiber-ICs und Adapterplatinen, um den Treiber-IC im Steckbrett benutzen zu können. Dazu später mehr.
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Re: Corsa A swingin ex 1.2i - EZ 12/92 - "Willi"

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22.01.2017
Das unendliche Tacho-Projekt - Teil 3

Sonntag. Erste Gehversuche mit den Schrittmotoren und ihren Treiber-ICs. Zunächst löte ich einen der ICs auf die entsprechende Adapter-Platine, um diese dann ins Steckbrett stecken zu können. Vorher hatte ich mir schon xmal das Datenblatt von IC und Motor durchgelesen, um eine Idee davon zu bekommen, welches Signal die Dinger brauchen. Wen das nicht so interessiert, der möge den folgenden Text einfach überspringen.
Eigentlich (!) ist das ganz einfach. Die verwendeten Schrittmotoren haben zwei Spulen, somit 4 Anschlüsse. Diese 4 Anschlüsse müssen nacheinander in einer bestimmten Sequenz mit Spannung versorgt werden, damit sich der Motor dreht. Diese Sequenz übernimmt hier der Treiber IC, was die Ansteuerung erstens leichter macht, zweitens die Anzahl der benötigten Ports am Mikroprozessor reduziert und drittens können mit einem ICs 4 Motoren gleichzeitig gesteuert werden. Würde ich für 4 Motoren herkömmlich 16 Ports brauchen, benötige ich mit dem Treiber-IC nur 8, letzten Endes sogar nur 5:
Der IC braucht ein Frequenz-Signal pro Motor, wobei jede steigende Flanke dieses Signals den Motor um einen Schritt bewegt. Um zu bestimmen, in welche Richtung es geht, gibt es ein zweites Signal, an welchem vereinfacht gesagt gleichzeitig zur Frequenz am anderen Pin Spannung (Uhrzeigersinn) oder Masse (gegen den Uhrzeigersinn) anliegen muss. Diesen Richtungs-Eingang hat der IC für jeden Motor, so würde man eigentlich 8 Ports benötigen. Hier kann ich aber die Tatsache nutzen, dass der Prozessor (zumindest aktiv nach außen hin) nicht mehrere Dinge gleichzeitig tun kann: Er kann niemals 2 Motoren gleichzeitig bewegen, sondern macht das immer schrittweise nacheinander. Also kann ich die 4 Ports für die Bewegungsrichtung alle zusammenlegen! So bekommt zwar jeder Motor immer die gleiche Richtung angesagt, bewegen tut er sich aber sowieso nur, wenn auch eine Frequenz am anderen Eingang anliegt.

Soweit die Theorie. Nun sitze ich also hier, weiß das alles, aber habe deshalb noch lange kein Signal erzeugt. Um nach den ersten Testschritten im Programm zu kontrollieren, ob denn auch das aus dem Prozessor raus kommt, was ich gewollt habe, habe ich mir ein billiges USB-Oszi angeschafft. Das Gerät ist weit entfernt von einem Profi-Oszi, aber um einfache Messungen im kHz Bereich durchzuführen, ist es völlig okay.
Nach einer Weile bewegt sich dann der Motor tatsächlich... damit wäre die erste Hürde genommen (Man muss sich hier wirklich in kleinen Schritten freuen!).

Investierte Zeit: 8.00 Stunden

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Billig-Oszi mit Hightec-Windows-XP-Software
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Die Entwicklungsumgebung wird immer witziger: China-Billig-USB-Oszi mit entsprechender Software, die am besten auf einem hochaktuellen Windows XP läuft. Glücklicherweise habe ich auf meinem Mac noch ein altes Windows XP als virtuelle Maschine laufen.
Hier habe ich ein einfaches, symmetrisches Rechtecksignal generiert, um den Schrittmotor mit einer gleichmäßigen Bewegung anzusteuern.

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28.01.2017
Der Blankl-XE - Teil 15

Heute kam das Saugrohr fertig bearbeitet von Andy zurück, damit ich es lackieren lassen kann. Ich habe leider vorher kein Foto der Kanäle gemacht, aber ich kann sagen, dass sie jetzt wirklich deutlich hübscher geworden sind.
Andy hat auch den Block vom Bohren und Hohnen zurück bekommen, so dass es bald an den Zusammenbau gehen kann.


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Bearbeiteter Lexmaul RAM Kanal
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